Angeregt durch das sehr erfolgreiche Buch „Vögel füttern – aber richtig“ von Gabriele Mohr und Peter Berthold, ehemaliger Direktor der Vogelwarte Radolfzell (Max-Planck-Institut für Ornithologie), hatte ich mich dazu entschlossen, dieses Jahr auch eine Ganzjahresfütterung zu testen. Ich will hier nicht in die teils kontrovers geführte Diskussion über Vor- und Nachteile der Ganzjahresfütterung einsteigen sondern lediglich aus Sicht des Vogelliebhabers berichten. Ich startete die Fütterung im Januar mit Ausrüstung des LBV-Shops (Futtersäulen, Qualitätsfutter, Energieblöcke, Fettkuchen). Mittlerweile konnte ich acht Arten an meiner Futterstelle (4.Stock, Südbalkon, München-Giesing) beobachten. Regelmäßige Gäste sind Grünfink, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel, Türkentaube und Buntspecht. Dazu gab es eine einmalige Beobachtungen eines Eichelhähers und kurze Neugierbesuche ohne Nahrungsaufnahme einer Rabenkrähe. Bemerkenswert war auch der mehrmalige Besuch eines Eichhörnchens, das wie ein Gecko die Hauswand hinauf- und hinunterlief.
Eine Besonderheit, die die Fütterung im Frühjahr und Sommer ermöglicht, ist die Beobachtung der Jungvögel, die alsbald nach dem Verlassen der Nester von den Eltern an die Futterstelle gebracht werden. Dies konnte ich vor allem bei den Kohlmeisen beobachten, die etwa eine Woche die Jungvögel noch in der Nähe der Futterstelle füttern, bevor die Jungen schließlich erlernen, wie man sich selbst das Futter holt. Ein Höhepunkt der vergangenen Woche war der Besuch einer Buntspechtmutter mit ihrem Nachwuchsbuntspecht. Die Buntspechte fahren absolut auf Energiekuchen ab, mit denen sie auch die Jungspechte füttern. Heute sind mir einige Fotos dieses Geschehens gelungen. Man beachte die für junge Buntspechte charakteristische rote Kappe! Viel Spaß mit den Fotos: